An Pfingsten: FAUST 1 + 2
GOETHES «FAUST» – EIN PFINGSTMYSTERIUM
Das Geheimnis des Menschen ruht in seiner Würde. Sie ist ihm von Geburt an eigen, und eine tiefe Wahrheit ist der Satz: «Die Würde des Menschen ist unantastbar». Aber das Geheimnis des Menschen umschliesst noch eine weitere Wirklichkeit, die nicht von Geburt an gegeben ist, sondern erst im Prozess der irdischen Biografie errungen werden muss: die Freiheit. In ihr erst liegt die Vollendung des Menschseins, der Beginn eines neuen Wesensgliedes im Chor der Hierarchien: der Geister der Freiheit. Wie ein roter Faden zieht sich durch die Biografie Goethes die Zuwendung zu diesem Menschheitsdrama, das für ihn im Ur-Drama des modernen Menschen Faust zuletzt seine dramatisch-künstlerische Form gefunden hat. Die Würde des Menschen hat ihren Quellort in der Geburt – die Freiheit aber in den biografischen Todes-Erlebnissen. Diese Erlebnisse sind ihrem Wesen nach «unbeschreiblich» – und wollen doch in unserer heutigen Zeit beschrieben werden, wie das in ähnlicher Weise auch für das Ganze der Anthroposophie gilt. Da bedarf es einer dienenden Sprache und sprachschöpferischer Kraft: Der Angelpunkt im Faust-Drama ist das eine Wort STREBEN! So beschreibt Goethe den «unbeschreiblichen» Erfahrungsweg des Menschen zur Freiheit. Durch ihn bekam dieses zu seiner Zeit noch ganz offene Wort seine wesentliche Prägung. An entscheidenden Stellen im Faust-Drama – 34 Mal insgesamt – beschreibt es den jeweils dramatischen Moment des Freiheitsweges vom Irrtum zur Erlösung.
Wo dieser Weg beginnt, heisst es zum ersten Mal: «Es irrt der Mensch, solang‘ er strebt.» Und ganz zuletzt am Ziel hören wir die Engel: «Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.» Die begleitenden Vorträge der Tagung sind diesem Freiheitsweg des Strebens gewidmet.
Michael Debus
Christiane Haid
Weitere Informationen zur Anmeldung: https://www.goetheanum.org/Faust-Pfingsttagung.8003.0.html
Faust 1 und 2
Inszenierung: Christian Peter
Einstudierung: Margrethe Solstad, Andrea Pfaehler, Christian Peter
Bühnenbild: Roy Spahn
Kostüm: Rob Barendsma
Lichtdesign: Ilja van der Linden
Musik: Florian Volkmann,
Andreas Peer Kähler (Anmutige Gegend)
Dramaturgische Beratung: Alexander Höhne
Veranstaltungsort und Adresse
Faust am Goetheanum, Rüttiweg 45, 4143 Dornach, Schweiz
- Do12.05.201620:00
12. Mai 2016
An Pfingsten: FAUST 1 + 2
Diese Veranstaltung in Dornach wurde von Faust am Goetheanum veröffentlicht.